Für die Finanzierung überregional bedeutsamer Vorsorgeprogramme und Behandlungsmaßnahmen stehen für die Periode 2017-2021 Mittel im Ausmaß von 16,25 Millionen Euro zur Verfügung (Artikel 35 der geltenden Vereinbarung gemäß Artikel 15a B-VG). Aus diesen Vorsorgemitteln der Bundesgesundheitsagentur werden bundesweit Maßnahmen zum Thema „Gesundheitliche Chancengerechtigkeit bei Kindern und Jugendlichen“ finanziert. Vergeben werden die Mittel auf Basis einer Gesamtstrategie. Mittelempfänger sind der Bund, die Länder und die Gebietskrankenkassen, die in ihrem jeweiligen Wirkungsbereich für die Umsetzung sorgen. Unter dem besonderen Augenmerk auf Nachhaltigkeit werden Maßnahmen konzertiert und unter Beteiligung möglichst vieler gesundheitspolitischer Akteure umgesetzt.
Gesundheit erhalten und stärken, ist besser als später Krankheiten (teuer) behandeln. Denn zwischen dem sozioökonomischen Status in der Kindheit (Bildung, Einkommen etc.) und dem Gesundheitszustand im Erwachsenenalter, unabhängig vom späteren sozialen Status, besteht ein starker Zusammenhang. Ausreichend Unterstützung und die Förderung von Kindern und Jugendlichen können Lebensqualität, sozioökonomische Lage und Gesundheit bis weit ins höhere Alter positiv beeinflussen.
Die von Bund, Ländern und Gebietskrankenkassen eingereichten Maßnahmen wur-den vor Gewährung der Mittel in Hinblick auf Wirksamkeit und Qualität geprüft und einstimmig von der Fachgruppe Public Health/Gesundheitsförderung empfohlen. Diese Fachgruppe ist auch für das laufende Monitoring und die Berichterstattung an die Bundeszielsteuerungskommission verantwortlich. Die Koordinationsstelle Vorsor-gemittel im Bundesministerium für Gesundheit und Frauen begleitet die Mittelemp-fänger vom Finanzierungsansuchen bis hin zur Prüfung der Endberichte im Sinne der Qualitätssicherung.
"Frühe Hilfen" ist ein Gesamtkonzept zur Gesundheitsförderung und gezielten Frühintervention in Schwangerschaft und früher Kindheit unter Berücksichtigung von Ressourcen und Belastungen von Familien in spezifischen Lebenslagen. Ziel ist Kindern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen und so gesundheitliche und soziale Chancengerechtigkeit zu fördern.
Maßnahmen zum Thema Frühe Hilfen werden in allen Bundesländern umgesetzt. Alle Projektausführenden werden dabei vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH.at) unterstützt und vernetzt.
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen wurde im Jänner 2015 vom Bundesministerium für Gesundheit an der Gesundheit Österreich GesmbH (GÖG) eingerichtet. Es wird aus Mitteln der Bundesgesundheitsagentur im Rahmen der Vorsorgestrategie finanziert.
Seine Hauptaufgaben sind die bundesweite Abstimmung und Vernetzung, die Qualitätssicherung und Sicherung der Effizienz der Umsetzung sowie die Förderung und Unterstützung von Wissenstransfer und Öffentlichkeitsarbeit.
Der Gesundheitsfonds Steiermark und die Wiener Gesundheitsförderung gemeinnützige GmbH (WiG) setzen Maßnahmen zum Thema „Jugendgesundheitskonferenzen“ um.
Dabei werden (sozial benachteiligte) Jugendliche für Gesundheitsthemen sensibilisiert und ihre Gesundheitskompetenz gefördert und gestärkt.
Jugendliche werden - mit Themen von körperlicher Gesundheit über bewusste Ernährung bis hin zu geistiger Fitness - zu einem bewussteren und aktiveren Lebensstil animiert und ihre gesundheitliche Chancengerechtigkeit gefördert.